Insolvenzgesetze-Kommentar: In eine glorreiche Zukunft
Als Mitglied von Reformkommissionen des Justizministeriums hat Andreas Konecny während der letzten drei Jahrzehnte an zahlreichen Novellen mitgewirkt und den Übergang von der Konkurs- zur Insolvenzordnung maßgeblich begleitet. Fast genauso lang, wie er Mitglied in Reformkommissionen ist, beschäftigt er sich auch mit dem Großkommentar zu den Insolvenzgesetzen.
Anfänge als Kommentar zur Konkursordnung
„1995 bin ich als Autor zu dem Werk dazugestoßen, das damals noch ,Kommentar zur Konkursordnung‘ hieß“, erinnert er sich. „Bald war ich als Einziger mit meinem Beitrag fertig. Und so wurde ich gefragt, ob ich die Herausgeberschaft gemeinsam mit Günther Schubert übernehmen würde.“
Seit 2010 ist Konecny alleiniger Herausgeber des Kommentars zu den Insolvenzgesetzen. Nun soll der nächste Wachstumsschritt erfolgen, für den mit Martin Trenker ein ebenso hochgeachteter wie dynamischer Co-Herausgeber gewonnen werden konnte.
Insolvenzgesetze: Kommentar als Wunschprojekt
Trenker selbst musste da freilich nicht lange überlegen, handelt es sich doch um ein „Wunschl-Lebensprojekt“, wie er sagt. Eines, für das er entsprechend ambitionierte Ziele formuliert hat: „Innerhalb der kommenden drei Jahre wollen wir einen vollständigen und aktuellen Kommentar vorlegen.“
Rund 50 Autor:innen konnten dafür gewonnen werden. „Darunter praktisch die gesamte junge Generation von Forschenden, die sich mit dem Insolvenzrecht befassen, sowie viele Praktikerinnen und Praktiker mit wissenschaftlichem Interesse.“ Ein großer Teil dieser Autor:innen traf beim Kick-off in einem Wiener Heurigen mit den Herausgebern und den MANZ-Verantwortlichen zusammen.
Außerstreitverfahren und Privatinsolvenzrecht
Die erste große Lieferung ist für Herbst 2024 geplant. In der Folge sollen jährlich mehrere neue Pakete des Faszikelwerks herauskommen. Die bestehenden Teile werden aktualisiert.
Der Gesamtumfang wird voraussichtlich von derzeit 3.800 auf mehr als 5.000 Seiten anwachsen. Als Leserschaft sehen die Herausgeber gleichermaßen Vertreter:innen der Praxis wie der Wissenschaft – von Richter:innen und Anwält:innen über die Mitarbeitenden von Banken, Versicherungen und Gläubigerschutzverbänden bis hin zu Lehrenden.
Die Themen der ersten Lieferungen: unter anderem die Regelungen zu Prozessen, Außerstreitverfahren und Insolvenzverfahren, ein „Kernstück der europäischen Insolvenz-Verordnung“ sowie das von Franz Mohr bearbeitete Privatinsolvenzrecht. Die Thematik der Verwertung wiederum wird von Stephan Riel aufgearbeitet.
Von Treuhänderüberwachung bis Entlohnung im Insolvenzverfahren
Die Herausgeber haben auch selbst Arbeitsaufträge ausgefasst. Trenker: „Ich darf mit den teilweise noch nicht kommentierten Paragrafen 1 bis 3 starten. Das heißt, ich befasse mich mit den Grundlagen der Insolvenzverfahren sowie mit den Regelungen zu Insolvenzmasse und Verfügungssperre. Dazu kommt das Thema der Treuhänderüberwachung, das seit den Signa-Verfahren plötzlich in aller Munde ist.“
Für Konecny steht ein inhaltlich großer Brocken im kommenden Jahr an. „1999 habe ich mit Stephan Riel ein Buch zur ,Entlohnung im Insolvenzverfahren‘ veröffentlicht, das weiterhin stark zitiert wird. Diesen Aspekt werde ich nun gemeinsam mit Riel für den Kommentar bearbeiten.“
Bearbeitete und stark gekürzte Version der Workstory aus der Zeitschrift RECHTaktuell. Über Pleitewellen, Signa-Insolvenzen und „problematische Insolvenzverfahren“ sprechen Andreas Konecny und Martin Trenker in der Printausgabe (hier auch als ePaper verfügbar). Den „Kommentar zu den Insolvenzgesetzen“ können Sie im MANZ-Webshop bestellen.
Stark gekürzte Version der Coverstory aus der Zeitschrift RECHTaktuell. Mehr über die Enzyklopädie des Wohn- und Immobilienrechts erfahren Sie in der Printausgabe (hier auch als ePaper verfügbar). Das immolexikon können Sie im MANZ-Webshop bestellen oder innerhalb der RDB Rechtsdatenbank nutzen.