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Fachzeitschriften bei MANZ: Der große Relaunch

In frischem Glanz erstrahlen die Fachzeitschriften von MANZ mit Jahresbeginn 2023. Ein Team des Verlagshauses hat dazu bestehende Strukturen kritisch hinterfragt. Das Ergebnis ist ein Relaunch, der auch durch innere Werte überzeugt.
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Redaktion
Reinhard Ebner
Datum
23. Januar 2023

Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Diese Weisheit gilt auch und im Besonderen für Zeitschriften. In den 174 Jahren seines Bestehens konnte der MANZ Verlag schon oft seinen Willen zur Veränderung im Dienste der Juristenzunft unter Beweis stellen. Im Falle der Zeitschriften, die ein Kernstück des Verlagsangebots darstellen, bedeutet dies, das Bestehende regelmäßig zu hinterfragen und das optische Erscheinungsbild behutsam zu modernisieren.

Begonnen hat der aktuelle Veränderungsprozess, der an der Einsernummer vieler Zeitschriftentitel des Jahres 2023 zu sehen ist, im Rahmen einer Kick-off-Veranstaltung im Juni 2021. In Summe waren 13 Zeitschriften umzustellen. Ausgenommen waren die „Lex“-Titel (ecolex, immolex, taxlex), die erst vor zwei Jahren einen Relaunch erhielten, sowie jene MANZ-Fachzeitschriften, die bereits ein aktuelles Magazinlayout aufweisen (beispielsweise die Österreichische Zeitschrift für Pflegerecht oder die Zeitschrift für Liegenschaftsbewertung).

„Der Relaunch sorgt für eine rasche Navigation durchs Heft sowie für schnelle Erfassbarkeit und Lesbarkeit der Inhalte.“
INES FRIESACHER, MANZ VERLAG

Das Relaunch-Trio im MANZ Verlag

Die Fein-, um nicht zu sagen Knochenarbeit übernahm dabei das Verlagsduo aus Ines Friesacher und Bettina Tulla unter der Projektleitung von Markus Schrom (siehe auch unser Interview mit dem „Herrn der Fachzeitschriften“). Diese ergänzen einander durch die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche und Zugänge optimal. Als interne Zeitschriftenredakteurin ist Ines Friesacher verlagsseitig die Schnittstelle zwischen den externen Redakteur:innen und den Autor:innen.

Bettina Tulla wiederum leitet die siebenköpfige Satzabteilung im Verlag. Das heißt, sie bringt mit ihrem Team die Texte, Grafiken und Fotos in eine drucktaugliche Form. In Summe sind dies unglaubliche 50.000 Buchseiten und 10.000 Zeitschriftenseiten im Jahr.
 

Nachhaltige Produktion

Eine der umgesetzten Neuerungen wird schon beim Griff zu den Zeitschriften spürbar. Für eine nachhaltigere Produktion werden diese seit dem Jahreswechsel auf FSC-zertifiziertem Recyclingpapier gedruckt. Nebeneffekt: Durch das neue Papier bekommen die Hefte eine besonders angenehme Haptik. Auch auf den Versand in einer Plastikverpackung wird verzichtet. Stattdessen wird die Versandadresse auf die Heftrückseite aufgedruckt.

Naturpapier nimmt freilich die Druckfarben anders an. Daher wurde nichts dem Zufall überlassen. Nachdem der künftige Look geklärt war, wurden die Zeitschriften samt den Umschlägen, die aus etwas dickerem und hellerem Papier bestehen, an den echten Druckmaschinen angedruckt, um – wo nötig – nachzubessern.
 

Verbesserte Haptik und Optik

Womit wir von der Haptik zur Optik kommen: Augenfällig wird der Relaunch bereits am Cover. Friesacher: „Wir haben uns unter anderem die Frage gestellt, was verbreiteter ist – der Zeitschriftenname im Wortlaut oder das Kürzel.“ Schließlich wurde entschieden dem Kürzel und dem vollen Namen jeweils den gleichen Platz einzuräumen.

Die für die Zeitschriften charakteristische Farbgebung wurde behutsam modernisiert. Die wichtigsten Beiträge einer Ausgabe werden unter Nennung der Rubrik am Cover angeteasert.
 

Mehr Fotos, mehr Farbe

Auf der Umschlaginnenseite findet sich nicht nur das Impressum. Hier werden ab sofort Chefredakteur:innen, Redakteur:innen und ständige Mitarbeitende mit Namen, Foto und einigen Zeilen vorgestellt. Auf der gegenüberliegenden Seite steht das mit einem Autor:innenfoto versehene Editorial. „Auf vielfachen Wunsch bekommt dieses nun mehr Raum – ähnlich einem Leitartikel“, so Friesacher. Auch Zwischentitel und Emphasen (eine Art herausgehobenes Zitat) können eingefügt werden.

Die genannten Elemente finden sich durchgängig im Heft. Auch bei Beiträgen oder Glossen ist die Möglichkeit eines Autorenfotos vorgesehen. Und auch hier dienen Emphasen der Auflockerung und der Hervorhebung von Kernaussagen. Praktisch ist die Kurzzusammenfassung zu Beginn – als Kasten unter dem Titel „Der Beitrag schnell gelesen“.

„Wir haben uns bemüht, ein modernes Layout zu gestalten, das zum Lesen einlädt.“
BETTINA TULLA, MANZ VERLAG

Viele neue Elemente

Das Grundlayout wirkt insgesamt lockerer und luftiger, mit mehr Weißraum. „Ein wissenschaftlicher Fachtext bleibt ein wissenschaftlicher Fachtext“, versichert Tulla. „Wir haben uns bemüht, trotz hoher Zeichenzahl pro Seite und Fußnoten ein modernes Layout zu gestalten, das zum Lesen einlädt.“

Artikel können bei Bedarf mit Zusatzelementen wie Tipps, Beispielen oder Hinweisen angereichert werden. Auch variable Leisten mit Autorinnenbeschreibungen, Literatur- und Seminartipps oder Kurzzusammenfassungen in englischer Sprache sind vorgesehen. Neu ist die Textsorte „Kurzbeitrag“, die sich beispielsweise für Interviews oder Veranstaltungsberichte eignet. Aufgrund des durchgängigen Farbdrucks im Innenteil ist es in Zukunft auch möglich, fixe Rubriken in der Zeitschriftenfarbe hervorzuheben.

Schnelle Erfassbarkeit und Lesbarkeit sowie das einfache Wiederfinden der gewohnten Inhalte standen beim Relaunch im Fokus. Für eine bessere Navigation durchs Heft nahm man sich auch das Inhaltsverzeichnis vor. Hier werden etwa in der Rubrik Rechtsprechung die jeweiligen Rechtsgebiete, denen das Urteil zuzurechnen ist, mit aufgelistet.

Gekürzte Version der Workstory aus der Zeitschrift RECHTaktuell. Mehr über den Relaunch sowie über „Stabübergabe“ und Pläne bei der Österreichischen Jurist:innenzeitung lesen Sie im vollständigen Text der Printausgabe – hier auch als ePaper. Die Fachzeitschriftentitel von MANZ können Sie im Webshop abonnieren.

 

RECHTaktuell 01/2023