Gallup: RDB die Nr. 1 unter den Rechtsdatenbanken


Stichprobenartig wurden Österreichs Rechtsanwält:innen im Mai/Juni 2022 vom Meinungsforschungsinstitut Gallup befragt. Die Studie, die vom MANZ Verlag in Auftrag gegeben wurde, liefert damit auch repräsentative Daten über die Struktur des Berufsstandes. Mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmer:innen stammen so aus Kanzleien mit maximal fünf Jurist:innen bzw. Partner:innen. Boutique- und Wirtschaftskanzleien weisen tendenziell mehr Beschäftigte auf.
Mit einem Anteil von 70 Prozent ist der Berufsstand nach wie vor sehr männlich geprägt. Aber eine neue Generation rückt nach: 35 Prozent der Rechtsanwält:innen sind bis 45 Jahre alt.
Meistgenutzt: die RDB Rechtsdatenbank
Interessant sind die Angaben zum Rechercheverhalten: „Bei größeren Kanzleien ist die digitale Recherche schon fast Standard“, erklärt MANZ-Prokurist Wolfgang Pichler. In kleineren Kanzleien von bis zu fünf Mitarbeiter:innen wird noch zu 38 Prozent in gedruckten Dokumenten recherchiert. Wobei Männer eine deutlich stärkere Affinität zum gedruckten Wort aufweisen als Frauen. Über alle Anwaltskanzleien hinweg liegt die RDB Rechtsdatenbank bei der Nutzung an erster Stelle, vor den Datenbanken der Mitbewerber:innen.
„90 Prozent der Rechtsanwältinnen und -anwälte erwarten eine steigende Bedeutung von Legal Tech.“
WOLFGANG PICHLER, MANZ VERLAG
Legal Tech vs. Cloud-Nutzung
Widersprüchlich scheinen die Befragungsergebnisse rund um Legal Tech: Zum einen gehen exakt 90 Prozent davon aus, dass die Bedeutung entsprechender Anwendungen in Zukunft zunehmen wird. Mit der Kanzleigröße steigt auch dieser Anteil, in Strafkanzleien beispielsweise auf nahezu 100 Prozent.
Zum anderen stehen die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte Cloud-Lösungen nach wie vor zurückhaltend gegenüber. Zwei Drittel gaben an, nicht auf entsprechende Produkte zurückzugreifen. Pichler: „Legal-Tech-Anwendungen laufen meist über Cloud-Lösungen. Die Zurückhaltung hier ist mit ein Grund, warum Legal-Tech-Anwendungen in Österreich und Deutschland bislang nicht richtig Fuß fassen konnten.“
Mangelressourcen: Zeit und Personal
Der Veränderungsdruck steigt jedoch, das zeigt ein Blick auf die angegebenen Problemfelder. Der größte Schmerzpunkt für Kanzleien ist demnach das Zeitmanagement (Anteil: 50 Prozent). Mit der Größe der Kanzlei nehmen darüber hinaus Personalprobleme zu. Gerade der technologische Fortschritt könnte künftig eine wichtige Rolle für das Zeitmanagement von Rechtsanwält:innen spielen.
Wolfgang Pichler hebt ein weiteres Umfrageergebnis hervor: „Bei der Frage nach dem Informationsverhalten der Befragten waren Zeitschriften und Newsletter ganz oben. Sind sie professionell gemacht, haben diese nur scheinbar althergebrachten Dienstleistungen weiterhin ihre Berechtigung.“ Gerade, wer wenig Zeit hat, schätzt die Vorauswahl, wie sie eine gut gemachte Zeitschrift für ihre Leser:innen trifft.
Im Detail können Sie sich über das Angebot der RDB Rechtsdatenbank sowie über die Zeitschriften aus dem Hause MANZ auf unserer Website informieren.