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Prinzipien des Zivilrechts verstehen dank Perner/Spitzer/Kodek

Der „Perner Spitzer Kodek“ ist der Bestseller im MANZ- Sortiment. Das Lehrbuch „Bürgerliches Recht“ behauptet seit 15 Jahren seine zentrale Stellung. Anlässlich des Erscheinens der siebten Auflage sprechen die Autoren über ihr Erfolgsrezept.
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Redaktion
Reinhard Ebner
Datum
25. Januar 2022

Heute ist das Lehrbuch zum Bürgerlichen Recht von Stefan Perner, Martin Spitzer und Georg Kodek das meistverkaufte juristische Fachbuch Österreichs. Die Geschichte des Werks begann wie so viele Erfolgsstorys im Kleinen – als Idee zweier junger Assistenten der Universität Wien, die ihre Studierenden beim Erlernen des Zivilrechts unterstützen wollten.

Das Buch, das zum Vorbild einer ganzen Lehrbuchreihe bei Manz wurde, macht vieles radikal anders. Es stellt den Leser in den Mittelpunkt, verzichtet auf Fußnoten und Literaturverzeichnisse und erklärt stattdessen den Stoff anhand hunderter Beispiele, gibt griffige Definitionen und ermöglicht den Studierenden eine Überprüfung des Gelernten mit Fragen off- und online.

„System und Prinzipien des Zivilrechts sind wichtiger als Detailwissen. “
MARTIN SPITZER, WIRTSCHAFTSUNIVERSITÄT WIEN

Angstprüfung Zivilrecht?

 

„Man muss wissen, was wichtig ist und warum“, schrieben Perner und Spitzer dazu bereits im Vorwort zur ersten Auflage. „Wer sich vom Buch Aufschluss über die Rechtsfolgen des Honigraubs durch fremde Bienen erhofft (§ 383 ABGB) oder über das Schicksal von Inseln, die in der Mitte eines Gewässers entstehen (§ 407 ABGB), wird enttäuscht.“ Zielführender seien zivilrechtliches Gespür und ein Instrumentarium, um Probleme zu erkennen und Fälle zu lösen.

 

Damit wird der Prüfung im Zivilrecht, für die Studierende oft viele Monate lang lernen, der Schrecken genommen. Dass diese notwendigerweise im Ruf einer Angstprüfung stehen müsse, sieht Georg Kodek nicht. „Es ist richtig, dass diese Prüfung im gesamten deutschen Sprachraum die Haupthürde im Studium darstellt. Das liegt allerdings daran, dass es sich beim Zivilrecht um jenes Fach handelt, durch das man zur Juristin oder zum Juristen wird. Es geht somit um unverzichtbare und zentrale Fertigkeiten und Kenntnisse.“

 

Martin Spitzer: „Es ist wichtiger, System und Prinzipien nachvollziehen als mit flüchtigem Detailwissen glänzen zu können.“ Wie diese Prinzipien optimal zu vermitteln sind, wissen die Autoren aus der Lehre. „Wir unterrichten leidenschaftlich gern“. erklärt Stefan Perner. „Und wir nehmen, ausgehend von den Erfahrungen bei der Wissensvermittlung im Hörsaal, auch ständig Verbesserungen am Buch vor.“

 

„Zivilrecht ist jenes Fach, durch das man zur Juristin oder zum Juristen wird. “
GEORG KODEK, OBERSTER GERICHTSHOF

Nach einem Monat ausverkauft

 

Bei den Studierenden ebenso wie bei Richteramtsanwärterinnen und -anwärtern sowie bei Rechtsanwalts- und Notariatskandidatinnen und -kandidaten fand diese Ausrichtung des Lehrbuchs größten Anklang. Für vier Jahre hätte die Erstauflage vorhalten sollen – nach nur einem Monat war sie ausverkauft.

 

Eine weitere Auflage wurde daher rasch erforderlich. Mit dem damals frisch ernannten WU-Universitätsprofessor und OGH-Richter Georg Kodek konnten Perner und Spitzer dabei eine absolute Kapazität im Zivilrecht als Mitautor gewinnen. „Das ging ebenso unprätentiös wie problemlos über die Bühne“, erinnert sich Spitzer. „Wir trafen uns mit Georg Kodek und MANZ-Verlagsleiter Heinz Korntner zum Mittagessen. Kodek hat noch zwischen Vorspeise und Hauptgang zugesagt.“ Seit der zweiten Auflage ist Kodek mit an Bord.

„Die Erfahrungen aus der Lehre fließen in einem ständigen Prozess ins Lehrbuch ein.“
STEFAN PERNER, WIRTSCHAFTSUNIVERSITÄT WIEN

Gewährleistungsrecht und Hass im Netz

 

Neu an der nunmehr siebten Auflage ist nicht nur das Gewährleistungsrecht, auch die Regeln über Hass im Netz sind integriert. Dabei bleiben die Autoren dem Konzept treu, Neuerungen nach streng didaktischen Gesichtspunkten verständnisorientiert einzuarbeiten und nicht einfach „dazuzupflastern“. Dieses Erfolgsrezept führt dazu, dass das Lehrbuch über die Auflagen hinweg nur moderat angewachsen ist.

 

Über wichtige Reformen werden die Zielgruppen außerdem auch via Online-Updates auf dem Laufenden gehalten. Zudem hat sich rund um das Lehrbuch als Zentralgestirn ein ganzes Planetensystem an nützlichen Publikationen und wegweisenden Services etabliert – vom Glossar bis zum „Österreich-Casebook Bürgerliches Recht“, von der kostenlosen Quiz-App REDdyforLAW bis zu Lecture Casts unter psk.manz.at. Letztere vermitteln den gesamten Stoff in Form von Video-Vorlesungen – und das mit schier unglaublichem Erfolg: Auf YouTube erreichen die Videos bald 400.000 Aufrufe.

 

Was die Autoren des Lehrbuchs zum „Bürgerlichen Recht“ auszeichnet, sind die klare Ausrichtung an den Bedürfnissen der Studierenden und der Wille, immer besser zu werden. „Wir bitten die Leserinnen und Leser aktiv um Ideen und Verbesserungsvorschläge“, erklärt Martin Spitzer. „Wo uns dies sinnvoll erscheint, arbeiten wir diese in der folgenden Ausgabe ein.“

Gekürzte Version der „Workstory“ aus der Zeitschrift RECHTaktuell. In der Langfassung der Printausgabe erzählt OGH-Richter Georg Kodek unter anderem über seine Zeit als junger Praktikant in Brooklyn. Den gesamten Artikel können Sie auch im ePaper der RECHTaktuell 1/2022 lesen. Das Lehrbuch „Bürgerliches Recht“ können Sie im MANZ-Webshop bestellen.