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AUTOR DES MONATS · RECHTaktuell 01/2022

Franz Althuber

Der Rechtsanwalt hat sich auf Steuerdelikte spezialisiert. Er berät Unternehmen, aber auch Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Privat ist er ein Familienmensch – und Rapid-Fan.
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Redaktion
Karin Pollack
Datum
25. Januar 2022

Steuermann in Finanzdelikten


Der Blick von oben ist ziemlich beeindruckend. Seit gut einem Jahr ist die Kanzlei Althuber Spornberger & Partner im Dachgeschoss eines neu revitalisierten Gründerzeithauses in der Wiener Doblhoffgasse, nur ein paar Blocks vom Parlament entfernt, beheimatet. Der Blick aus dem Fenster zeigt die Schneise über die Rathausstraße bis hin zur Universitätsstraße. Wer von hier oben auf die Straßen schaut, betrachtet die Welt zweifellos aus der Vogelperspektive. „Wenn es um steuerrechtlich schwierige Belange geht, so entspricht dies auch inhaltlich unserem Blick“, sagt Franz Althuber. Seine 2018 gegründete Kanzlei ist in ganz spezifischen Nischenbereichen tätig: Steuerverfahren, Steuerstrafrecht und Managerhaftung.

Konkret sind seine Klienten mehrheitlich Unternehmen und deren Eigentümer, aber auch Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, die bei heiklen Fällen – etwa bei Selbstanzeigen, in Verfahren vor dem VfGH, dem VwGH oder in steuerrechtlichen Haftungsfragen – Rat und Beistand benötigen. Auch die klassische Vertretung in Steuer- und Finanzstrafverfahren gehört in sein Portfolio. „Es läuft sehr gut, weil unsere Klienten bei uns ein Know-how bekommen, das es nirgendwo anders gibt.“ Es gebe wenig, was er in streitigen Verfahren noch nicht gesehen habe. Alles, was Franz Althuber sagt, hört sich stets unaufgeregt, logisch und vollkommen selbstverständlich an. Dabei war diese Karriere keineswegs vorgezeichnet.
 

Logik im Steuerrecht
 

„Nein, ich komme aus keiner Juristenfamilie“, sagt der 1975 geborene echte Wiener. Er wuchs zusammen mit seiner älteren Schwester im 14. Bezirk in Wien auf. Sein Vater war bei der Eisenbahn. War er ein guter Schüler? „Nein, war ich nicht“, sagt er frank und frei mit einem Lachen auf den Lippen. In der Oberstufe wechselte er auf eine Hotelfachschule, weil ihn Tourismus irgendwie interessiert hat, jobbte allerdings nebenbei in der Kanzlei eines einzelkämpfenden Anwalts. „Dieser pflegte das Credo des freien Berufs“, sagt Althuber und meint dessen vollkommen individuelle Zeiteinteilung. Das imponierte ihm. Nach der Matura 1996 inskribierte er Rechtswissenschaften. „Das Meiste im Studium war logisch für mich, vor allem das Steuerrecht“, resümiert er. Nach Abschluss des Studiums begann er in einer großen Steuerbratungskanzlei, wo er schnell merkte: „Immer, wenn es wirklich spannende Fälle gab, wurden Anwälte hinzugezogen.“

Nach einigen Jahren schwenkte Franz Althuber in die Anwaltsbranche um, zuerst in eine mittelgroße Anwaltskanzlei und 2008 schließlich in die Großkanzlei DLA Piper, wo sein steuerrechtliches Spezialwissen gefragt war und er 2012 Partner wurde. Und eigentlich hätte alles so weiterlaufen können, hätte er sich nicht eines Tages auf ein Mittagessen mit Martin Spornberger, einem Ex-Kollegen aus Steuerberatungszeiten, getroffen. „Beim Reden entstand die Idee, etwas g’scheites Eigenes zu machen“. Es folgten im Laufe eines Jahres viele weitere Mittagessen und ein gedanklicher Prozess, an dessen Ende im März 2018 die Gründung einer eigenen Kanzlei stand. „Wir haben sehr persönliche, direkte Kontakte zu den Klienten und brauchen für unser Kerngeschäft die Infrastruktur einer Großkanzlei nicht“, sagt er und es klingt folgerichtig.
 

Sich selbst anzeigen
 

Mit derselben Einstellung geht er auch seine Arbeit als Autor an. „Ich publiziere für eine kleine und in Österreich recht überschaubare Community“, weiß er. Seine Kommentierungen im MANZ Finanzstrafrechtskommentar und seine Aufsätze in den führenden Fachzeitschriften wie ecolex oder taxlex sind größtenteils aus der beruflichen Tätigkeit entstanden. 2018 hat er bei MANZ das „Handbuch Selbstanzeige“ zusammen mit Alexander Lang und Benjamin Twardosz publiziert. „Da steht alles drinnen, was man wissen muss, wenn man steuerrechtlich ein schlechtes Gewissen hat“, bringt er es auf den Punkt.

Ein gutes Gefühl hat Franz Althuber übrigens immer dann, wenn ein Fußball-Match von Rapid ansteht. „Ich gehe immer noch gerne ins Stadion, auch wenn man es als Rapid-Fan in den letzten Jahren nicht leicht hatte“, sagt er. Wenn er selbst sportlich aktiv ist, spielt er vorwiegend Golf – seit Neuestem auch mit seiner neunjährigen Tochter. Es freut ihn, wenn er sie mitnehmen kann. Sein fünfjähriger Sohn übt zwar auch schon, ist aber noch zu klein für den Schläger.

Was man noch über Franz Althuber wissen sollte? „Ich bin ein sehr direkter Mensch, also kein Diplomat“, sagt er selbstreflektiert. Wenn ihm etwas nicht passt, sage er es frei heraus. Genau das sei aber auch wichtig in seinem Bereich: Nicht nur viele Klienten, sondern auch seine Freunde schätzen diese Eigenschaft an ihm.

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