Das Power-Duo der Rechtsakademie
Planungssicherheit sieht anders aus. Vom Überschwappen der Corona-Pandemie auf Österreich und vom darauffolgenden ersten Lockdown wurden im Vorjahr wohl alle überrascht. „Anfang März wurde uns klar, dass 2020 ein sehr schwieriges Jahr für die MANZ Rechtsakademie werden würde“, erinnert sich Christine Viski Hanka. Als Produktmanagerin der MANZ Rechtsakademie zeichnet sie für die Planung von mehr als 80 Tagungen im Jahr verantwortlich.
Bei der Organisation und Umsetzung wird sie von Elisabeth Smejkal-Hayn unterstützt, die das Eventmarketing im MANZ Verlag leitet und die Rechtsakademie seit 2015 mit aufgebaut hat. „Damals wurde die strategische Entscheidung im Verlag getroffen, einen Schwerpunkt auf Veranstaltungen zu legen, nicht zuletzt aufgrund einer steigenden Nachfrage.“ Die beiden prägten die Erfolgsgeschichte eines wesentlichen Unternehmensbereichs maßgeblich mit.
ÖBI-Seminar: Rechtsschutz und Urheberrecht
Entwickelt hat sich die MANZ Rechtsakademie letztlich aus einigen traditionsreichen Tagungen, die sich als Zusatzangebot zu den MANZ-Zeitschriften etabliert hatten. Dazu zählt etwa das ÖBI-Seminar, das seit 1995 begleitend zu den „Österreichischen Blättern für Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht“ abgehalten wird und zu einer fixen Institution für dieses Fachgebiet geworden ist. 2021 wird das ÖBI-Seminar voraussichtlich – wie schon 2020 – als Hybridveranstaltung stattfinden – am 13. April im großen Julius-Raab-Saal der Wirtschaftskammer Österreich sowie auf den Bildschirmen im Büro oder Home-Office der TeilnehmerInnen.
„Hybridveranstaltung“ ist einer jener Begriffe, um die sich der allgemeine Wortschatz in der Pandemie erweitert hat – ebenso wie die „coronabedingte Absage“. Hybrid wurden die Tagungen nicht nur abgehalten, um jene zu schützen, die sich der Risikogruppe zurechnen. Die Online-Ergänzung hat auch einen praktischen Nutzen angesichts beschränkter Teilnehmerzahlen. So konnten InteressentInnen den Veranstaltungen zumindest virtuell beiwohnen. Der dadurch entstehende Aufwand ist freilich nicht zu unterschätzen. Smejkal-Hayn: „Will man so etwas professionell umsetzen, braucht es Personen für Kamera, Tontechnik und Regie.“
Certified Digital Legal Expert: eine Premiere
Viski Hanka: „Was die praktische Umsetzung von Onlineveranstaltungen angeht, haben wir im letzten Jahr sehr viel dazugelernt.“ So wurde auch zum ersten Mal ein hybrider Lehrgang abgehalten – jener zum „Certified Digital Legal Expert“. Der in drei Blöcke unterteilte Kurs unter der Leitung von Andreas Balog, Gerald Dipplinger und Wolfgang Zankl verschafft TeilnehmerInnen das Rüstzeug für erfolgreiche JuristInnen im digitalen Zeitalter – von E-Commerce über DSGVO bis hin zum Urheberrecht in sozialen Medien.
Trotz aller Professionalität in der Umsetzung der virtuellen Alternativen weisen Präsenzveranstaltungen klare Vorteile auf. „Die Fachinformation bekomme ich als Teilnehmer in beiden Formaten gut vermittelt“, so Viski Hanka. „Der Aspekt des Networkings, das Kennenlernen und das befruchtende Gespräch unter Kolleginnen und Kollegen fallen hingegen weg. Ich merke daher schon, dass die Sehnsucht allgemein groß ist, wieder zu den Präsenzveranstaltungen zurückzukehren.“
Was bleibt von Corona?
Für 2021 sind die beiden Rechtsakademie-Verantwortlichen vorsichtig optimistisch. Tendenziell wurden Veranstaltungstermine ab Mai/Juni gewählt. Während der Schulferien wird traditionell eine Tagungspause eingelegt, ehe man im Herbst wieder losstartet. „Wir hoffen daher, dass spätestens im zweiten Halbjahr alles wieder seinen gewohnten Gang geht.“ Ein „Erbe“ aus Corona-Zeiten könnte laut Viski Hanka bestehen bleiben: „Zu Spezialthemen könnte ich mir auch künftig Webinare vorstellen. Das würde es erlauben, den aktuellen Stand zu einem Thema kurz und knackig in ein, zwei Stunden zu vermitteln.“
Mehr über die Pläne der Rechtsakademie lesen Sie im vollständigen Doppelporträt der verantwortlichen Managerinnen im RECHTaktuell 1/2021.