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10 Jahre ABGB-ON: Die digitale Avantgarde

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Kurz vor dem Jahreswechsel feierte ABGB-ON das erste Jahrzehnt. Als reiner Online-Kommentar war das Werk zum Zeitpunkt seines Entstehens einzigartig und ist es bis heute geblieben. Weichenstellungen für die Zukunft wurden vorgenommen.

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Redaktion
Reinhard Ebner
Datum
08. Februar 2021
Mike Ranz; Andreas Kletecka
© Mike Ranz
Andreas Kletečka
Herausgeber ABGB-ON
© z.V.g.
Martin Schauer
Herausgeber ABGB-ON
MANZ, ABGB-ON
© MANZ
Nutzung: ABGB-ON

Der Keim zu ABGB-ON stammte aus einem angeregten Gespräch beim geselligen Beisammensein. „Bei einem MANZ-Autorenabend unterhielt ich mich mit MANZ-Prokurist Wolfgang Pichler. Wir stellten uns die Frage nach der Zukunft des Publizierens, und irgendwann tauchte die Idee eines Onlinekommentars auf“, erinnert sich Herausgeber Andreas Kletečka. Für LeserInnen sollte der Nutzen in größtmöglicher Aktualität bestehen.

Erste Vorarbeiten zu ABGB-ON liefen ab 2004. Kletečka holte in der Folge Martin Schauer dazu. Der musste nicht lange überzeugt werden: „Es gehört zum Wunschtraum eines jeden wissenschaftlich Tätigen, federführend an einem Kommentar zum Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch beteiligt zu sein. Angesprochen hat mich auch das innovative Konzept: ABGB-ON wurde von Anfang an digital gedacht.“
 

Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch im Bibeldruck

Im Dezember 2010 ging der erste digitale Kommentar der heimischen Rechtsbranche online. „Damals war ABGB-ON ein gänzlich neuartiges Werk“, erinnert sich Peter Dax, Programmbereichsleiter im MANZ Verlag. „In dieser Größenordnung nimmt es bis heute eine einzigartige Stellung ein.“

Ganz verzichtete man dann doch nicht auf ein Druckwerk, als der digitale Kommentar vor gut zehn Jahren freigeschaltet wurde. Um ABGB-ON in der physischen Variante in einem einzigen Band unterzubringen, musste eine auf Bibeldruck spezialisierte Druckerei engagiert werden. Diese produzierte das 4.400 Seiten starke, gebundene Werk auf extradünnem Papier.
 

ABGB-ON hat Zukunft

Durch die Verbreitung über die RDB Rechtsdatenbank wurde ABGB-ON zum am stärksten genutzten Onlinewerk Österreichs. Bis heute stiegen und steigen die Onlineabfragen an – in der Coronakrise zuletzt sogar sprunghaft. Am häufigsten abgefragt werden übrigens die Bestimmungen des § 879. Schauer: „Die Bedeutung zeigt sich auch an der Zitationshäufigkeit. ABGB-ON wird in der juristischen Fachliteratur und in Gerichtsurteilen regelmäßig zitiert – bis hinauf zum OGH.“
 

„In Gerichtsurteilen wird der Online-Kommentar regelmäßig zitiert.“

MARTIN SCHAUER, HERAUSGEBER ABGB-ON

Was bringt nun die Zukunft? Neu erfinden muss man ABGB-ON jedenfalls nicht: „Das Konzept passt“, weiß Kletečka. „Vielmehr geht es darum, die Möglichkeiten, die ABGB-ON bietet, voll auszuschöpfen, beispielsweise um mehr Tagesaktualität zu erzielen.“ Nicht zu vergessen die zurzeit noch kaum genutzte erweiterte Suchfunktion, deren praktische Operatoren ein exaktes Suchen ermöglichen.
 

Neues Publikations-Tool

ABGB-ON hat Alleinstellungscharakter als ein Kommentar, der seit zehn Jahren den aktuellsten Stand der Gesetzgebung, Judikatur und Wissenschaft spiegelt. Auch ein neues Publikations-Tool des MANZ Verlags wird daher zuallererst für die Redaktion und die Produktion des ABGB-ON implementiert. Konkret handelt es sich dabei um ein System, das den Workflow von HerausgeberInnen, AutorInnen, Lektorat und Herstellung zusammenführt und somit wesentlich vereinfacht.

Dokumente werden nicht mehr hin- und hergeschickt, sondern alle arbeiten im gleichen System. Zu einem neuen Text werden augenblicklich die entsprechenden Druckfahnen erstellt. Im Fall des ABGB-ON sollen Aktualisierungen und Überarbeitungen damit künftig noch effizienter und rascher über die Bühne gehen. In der Folge soll das System für alle Produkte des MANZ Verlags übernommen werden.

 

„Die Arbeit an ABGB-ON ist seit zehn Jahren die reinste Wonne! “

ANDREAS KLETEČKA, HERAUSGEBER ABGB-ON
 

Das Arbeiten macht Spaß

„So macht das Arbeiten Spaß!“, freut sich Kletečka. „Wobei der Onlinekommentar ohnedies mein Lieblingsprojekt ist und bleibt. Das Produkt entwickelt sich toll, wird vom Markt angenommen, vom Verlag hoch geschätzt, und die Zusammenarbeit mit Martin Schauer ist die reinste Wonne. Kurz: Es hat zusammengefunden, was zusammengehört.“ Auch eine gedruckte Version des ABGB-Kommentars könnte es in absehbarer Zukunft wieder geben. ABGB-ON bleibt somit ein gewichtiges Werk – online wie offline.

Mehr über die ABGB-ON-Story lesen im aktuellen RECHTaktuell 1/2021. Die brandaktuelle Version von „ABGB-ON – Kommentar zum Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch“ finden Sie im MANZ-Shop.